Was ist erfahrungsbasiertes Lernen?

Erfahrungslernen am Arbeitsplatz hilft Menschen, die Fähigkeiten zu verbessern, die sie für ihre Arbeit benötigen. Es beinhaltet das Erkennen und Beseitigen von Fehlern und hilft, eine neue Perspektive auf die Arbeit zu gewinnen. Mitarbeiter können entweder selbstständig oder von anderen lernen. Obwohl die Methode des Erfahrungslernens 1974 von David Kolb – einem amerikanischen Wissenschaftler – entwickelt wurde, wird sie immer noch von Organisationen eifrig umgesetzt. Was ist Erfahrungslernen? Was ist Kolbs Lernzyklus? Lesen Sie unseren Artikel, um es herauszufinden.

Erfahrungslernen – Inhaltsverzeichnis:

1. Was ist Erfahrungslernen?
2. David Kolbs Lernzyklus
3. Lernstile
4. Zusammenfassung

Was ist Erfahrungslernen?

Erfahrungslernen beinhaltet die Analyse eigener beruflicher Erfahrungen und die Erstellung eines Plans, um diese in der Arbeit anzuwenden. Dieser Prozess sollte von Managern, Teamleitern und Kollegen unterstützt werden. Daher ist gute Kommunikation in diesem Fall so wichtig.

Der Unterschied zwischen theoriegestütztem Lernen und praxisorientiertem Lernen ist enorm, und dies wird am besten von Mel Silberman (dem Autor von “Aktives Training: Ein Handbuch mit Techniken, Designs, Fallbeispielen und Tipps”) veranschaulicht;

• Was ich höre, vergesse ich,
• Was ich höre und sehe, erinnere ich mich ein wenig,
• Was ich höre, sehe und worüber ich Fragen stelle oder mit jemand anderem diskutiere, beginne ich zu verstehen,
• Was ich höre, sehe, diskutiere und tue, erwerbe ich Wissen und Fähigkeiten,
• Was ich einem anderen beibringe, beherrsche ich.

David Kolbs Lernzyklus

Ein ähnlicher Ansatz wurde von David Kolb präsentiert, der eine Theorie des Erfahrungslernens namens Kolbs Zyklus entwickelte. Das Schlüsselelement dieses Modells ist die Entwicklung praktischer Fähigkeiten, Erfahrungen und kritischen Denkens. Obwohl seine Methodik keinen Satz von fertigen Empfehlungen und Ratschlägen bietet, weist sie auf Mechanismen hin, die effektives Lernen fördern.

Der Zyklus des Erfahrungslernens besteht aus vier Phasen:

• Konkrete Erfahrung (fühlen)
– geplant oder zufällig, was wir in einem bestimmten Moment tun und fühlen,
• Reflektierende Beobachtung (beobachten)
– die Erfahrung analysieren und ihre Bedeutung bestimmen,
• Abstrakte Konzeptualisierung (denken)
– verschiedene Konzepte und Ideen entwickeln, die in ähnlichen Situationen umgesetzt werden könnten,
• Aktive Experimentierung (tun)
– Ideen und Konzepte in neuen Situationen testen.

Laut Kolb, wenn wir etwas Neues lernen, verändern wir unsere vergangenen Erfahrungen, und dies beeinflusst wiederum unser zukünftiges Handeln. Wir bezeichnen diesen Prozess als sich wiederholende Sequenz – sobald die letzte Phase abgeschlossen ist, beginnt die nächste.

Lernstile

Jeder Mensch bevorzugt eine andere Art des Lernens. Daher definierte Kolb die folgenden Lernstile, um Trainern zu helfen, ihre Lehrmethoden anzupassen:

• Divergierend. Personen mit dem divergierenden Stil sind sensibel und kreativ. Sie sammeln gerne Informationen und können Situationen aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
• Assimilierend. Menschen mit der assimilierenden Lernpräferenz sind mehr an Ideen und abstrakten Konzepten interessiert. Sie sind gut darin, Informationen klar und logisch zu analysieren und zu organisieren.
• Konvergierend. Der konvergierende Lernstil beinhaltet einen praktischen Ansatz. Menschen mit dem konvergierenden Lernstil experimentieren gerne mit Ideen und suchen nach nützlichen Lösungen, um zu überprüfen, ob eine Theorie in der Praxis funktioniert.
• Akkommodierend. Dies ist ein verbreiteter Lernstil. Personen mit der akkommodierenden Lernpräferenz verlassen sich eher auf Intuition als auf Logik.

Eine andere Klassifikation der Lernpräferenzen wurde von Honey und Mumford vorgeschlagen:

• Aktivisten. Sie genießen neue Herausforderungen und engagieren sich voll und ganz in neuen Erfahrungen. Sie lernen am besten, wenn sie ins kalte Wasser geworfen werden und wenn sie im Team arbeiten und experimentieren.
• Reflektoren. Reflektoren stehen abseits, beobachten, sammeln Daten und ziehen sorgfältig Schlussfolgerungen. Sie benötigen Zeit, um Entscheidungen auf der Grundlage sorgfältiger Analysen zu treffen.
• Theoretiker. Theoretiker streben nach Perfektion. Sie stellen gerne Fragen und müssen klar definierte Ziele haben.
• Pragmatiker. Sie testen neue Ideen, Konzepte und Methoden in der Praxis. Sie müssen die Verbindung zwischen Theorie und Praxis sehen und bevorzugen konkrete Beispiele und Feedback.

Zusammenfassung

Das von Kolb vorgeschlagene Modell des Erfahrungslernens scheint eine äußerst effektive Lernmethode zu sein, die es Mitarbeitern und Organisationen ermöglicht, zu wachsen. Einige HR-Spezialisten schmähen jedoch diesen Lernstil, hauptsächlich weil er die theoretische Basis ablehnt. Dennoch ist Kolbs Zyklus die Grundlage für die meisten Theorien des Wissensmanagements und eignet sich hervorragend für Business Coaching.

Weitere Ressourcen: 6 Strategien zur Förderung von Inklusion am Arbeitsplatz.

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